Automatisierung in der Lebensmittelindustrie ist auch für die Wilhelmshavener Fischexperten von Greenland Seafood ein großes Thema. Es drohte ein alltägliches Problem: Begrenzte Ressource IP-Adressen im Produktionsnetzwerk.
Vom klassischen Fischstäbchen bis hin zur fangfrisch gefrosteten Garnele: An zehn Hightech-Produktionslinien und mit mehr als 400 Mitarbeitern produziert Greenland Seafood, ein Tochterunternehmen von AliSa International, 1,3 Millionen Fischmahlzeiten pro Tag. Automatisierung spielt angesichts dieser Mengen selbstverständlich eine zentrale Rolle. Deshalb haben sich die Verantwortlichen schon vor einigen Jahren auf den Weg in Richtung Industrie 4.0 gemacht. Neben der verstärkten Erfassung und Nutzung von Daten aus dem Produktionsnetz bringt dieser Prozess auch eine zunehmende Ethernet-Vernetzung von Maschinen und Komponenten mit sich.
Bei allen Vorteilen bedeutet eine solche Fülle an vernetzten Einzel-Elementen jedoch auch, dass im übergeordneten Produktionsnetzwerk irgendwann die IP- Adressen knapp werden. Joachim Gerken, tätig im Bereich Automatisierungstechnik am Standort Wilhelmshaven, macht dazu folgende Rechnung auf: „Allein die Produktionslinie für Fischstäbchen hat sieben oder acht Frequenzumrichter, dazu kommen zahlreiche weitere Komponenten. Hat jede eine eigene IP-Adresse, sind pro Linie gleich 20 bis 30 Adressen weg. Bei zehn Linien wären es dann schon 300.“ Und das Produktionsnetz ist nur für maximal 255 IP-Adressen ausgelegt. Eine komplette Umstellung beziehungsweise Erweiterung des Produktionsnetzes wäre jedoch sehr aufwändig gewesen. Schnell war Gerken deshalb klar: „So geht es nicht, wir brauchen eine andere Alternative.“